Samstag, 7. Januar 2017

Sind wir die Guten?

Nicht nur die Klage der Herero und Nama auf Entschädigung vor einem US-Gericht sondern auch die deutschen Reaktionen darauf werden auch in Entwicklungsländern sehr genau beobachtet (G-News).

Dazu nur die Anmerkung, dass sich dieses Suchergebnis mit den Erfahrungen deckt, die Euer/Ihr ergebenster MediaWatch-Redakteur unterwegs immer wieder gemacht hat: Man weiß über uns und unsere kleinen und großen Lebenslügen auch im globalen Süden erstaunlich gut Bescheid. Und die Bewunderung für unsere wirtschaftlichen Erfolge geht in aller Regel mit ebenso spürbarer wie kritischer Distanz zu unserem zivilisatorischen Anspruch einher.

Wenn es mir gelang, eine offene Situation zu schaffen, in der meine Bekanntschaften sich - mehr oder weniger - unzensiert zu äußern wagen, wurde solche Kritik manchmal auch benannt. In den letzten Jahren habe ich in Afrika vor allem zu hören bekommen, wie traurig sei, wie wir mit unseren Alten umgehen, weil wir sie einfach in Heime geben. So etwas ist vor allem für AfrikanerInnen (bislang) unvorstellbar.

Es gilt also, was Hagen Rether formuliert hat nicht nur nach innen sondern fast noch mehr nach außen:
Wer Werte verteidigen will, hat sie schon aufgegeben. Man kann Werte nur leben, sodass sie manifest werden und Strahlkraft erlangen.

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