Dienstag, 31. Mai 2016

Fundstücke CCXXVI

Vietnam: Vor den Küsten des südostasiatischen Landes sterben massenweise Fische. Die NZZ hat eine Kurzmeldung, aber nur die Deutsche Welle bietet Hintergründe. Der Vorfall ist keineswegs harmlos, wie die Asia Times berichtet.

Thailand ist übrigens immer noch eine Militärdiktatur....

Jemen: Nachdem die Saudis im Jemen an die Wand gefahren sind, sollen es jetzt us-amerikanische "Berater" richten (Telepolis).

Palästina: Mehr als 350 Menschenrechts- und Hilfsorganisationen aus ganz Europa haben die EU aufgefordert, ihre eigenen Menschenrechtsstandards (wie etwa das Recht auf freie Meinungsäußerung) auch gegenüber der Boykottbewegung gegen Israel anzuwenden (hat tip MEMO). Dazu gehöre auch das Recht, einen Boykott gegen israelische Waren und Dienstleistungen zu organiseren. Die Versuche europäischer Regierungen, die BDS-Bewegung zu kriminalisieren, häuften sich.

Mosambik wird wohl demnächst zahlungsunfähig werden (G-News engl.; hat tip Africa Confidential). In den deutschsprachigen Nachrichten findet man kaum ein Sterbenswörtchen dazu. Ausnahme ist die Deutsche Welle.

Burundi: Der Freitag erinnert daran, dass die Gewalt in dem kleinen Land bei den großen Seen noch lange nicht beigelegt ist. Leider hebt der Text sehr sehr auf Ethnizität ab und bringt die wichtigste Erkenntnis quasi nebenbei - als Zeugenaussage:
Flüchtlinge wie Fabrice wissen, sie gehen auf eine Reise ohne Wiederkehr. „Sobald bekannt wird, dass wir weg sind, übernehmen sie automatisch unser Land.“
In Burundi leben fast 380 Menschen auf einem Quadratkilometer Land. Das ist beinahe so viel wie in den Niederlanden, und Burundi braucht eine ähnlich gut entwickelte Wirtschaft, wenn der Frieden langfristig gesichert werden soll.

Wirtschaft / Menschenrechte: Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat im Juni 2014 eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um ein rechtsverbindliches Instrument zu formulieren, mit dem transnationale Konzerne und andere Wirtschaftsunternehmen für Menschenrechtsvergehen zur Verantwortung gezogen werden können. Es soll die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte ergänzen, die bislang nur begrenzte Wirkung entfalten konnten. Über den Stand dieses Prozesses und die Chancen die er bietet, informieren das Global Policy Forum und die Rosa-Luxemburg-Stiftung (Download der Studie als PDF).

Migration: Die EU-Außengrenzen sollen künftig mit Drohnen und Satelliten überwacht werden (Telepolis).
Ina Zeuch hat eine Fotoausstellung über das Leben von MigrantInnen besucht. Ihre Eindrücke davon hält sie in ihrem Blog fest.

Korruption: Interessante Gedanken zu Korruption im Kontext von Entwicklungszusammenarbeit stehen in einem Buch, das FP2P vorstellt.

USA und die Zukunft des Kapitalismus: Einen lesenswerten Bericht über die Entwicklung extremer Armut in den Vereinigten Staaten (verfügbares Einkommen pro Person zumindest phasenweise weniger als zwei US-Dollar am Tag !) bietet die New York Review of Books.
4.3 percent of American households with children reported living on less than $2 a day per person for at least one month during 2011. When he looked back at the SIPP data for 1996, only 1.7 percent of parents had reported a month like that
Zu guter Letzt: Wie (doppelte) Standards entstehen, erklärt uns sehr schlüssig Saturday Morning Breakfast Cereal...

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