Freitag, 4. Dezember 2015

Exklusion und Gewaltbereitschaft

Einmal mehr weist Chris Blattman auf außerordentlich erhellende Einlassungen hin - diesmal zu der Frage, was MigrantInnen wohl dazu bewegt, sich dem IS anzuschließen:

Es ist nicht die Armut sondern das Ausgeschlossen-sein, was die Menschen anfällig für die Propaganda des Kalifats macht, vermutet Philip Verwimp, ein belgischer Ökonom. Als Maß dazu zieht er die Unterschiede zwischen den Arbeitslosenraten von Einheimischen und Zugewanderten heran:
Diese Überlegungen untermauert Verwimp mit einer sprechenden Anekdote aus Belgien:
One of my students from African origin, (...) told me (before the Paris attacks) « it is easier to get unemployment benefits in Belgium than to get a job ». He decided to move to Canada.
Wer weiterkommen will, wird sich natürlich nicht mit Sozialtransfers zufriedengeben. Wer aber keine Arbeit bekommt und sich dann (oft ja auch völlig zu Recht) ausgeschlossen fühlt, wird wütend, beschämt und enttäuscht sein.

Wohlgemerkt: Derartige Korrelationen begründen keinen kausalen Zusammenhang. Sie können aber wertvoille Hinweise geben, in welche Richtung weitere Analysen erfolgen könnten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen