Freitag, 11. September 2015

Fluchtursachen

Russland hat seine eigene ganz Flüchtlingskrise zu bewältigen. Die Türkei sieht sich ebenfalls extremen Belastungen ausgesetzt. Mit den Flüchtlingszahlen in Deutschland steigt auch die Zahl der Abschiebungen. Und auch die Asyl-Gesetzgebung wird weiter/wieder verschärft. MediaWatch geht davon aus, dass die Situation im Verlauf der nächsten Monate mit Mitteln der Sicherheitstechnik und Militäreinsätzen "beruhigt" werden wird.

Auf den ersten Blick scheint klar: In Syrien, Libyen, auf dem Balkan und im Nahen Osten haben vor allem westliche Mächte die Fluchtursachen zu verantworten. Darauf ist in letzter Zeit ja auch vermehrt hingewiesen worden.

Komplizierter gestaltet sich die Suche nach den Gründen, warum die meisten Entwicklungsländer weiterhin in so bitterer Armut stecken(bleiben). Heiner Flassbeck verweist hier auf die Rolle des Washington Konsensus und entsprechend fehlgeleiteter Entwicklungspolitiken. Beides habe dazu beigetragen, die Versuche der allermeisten Länder, Entwicklung nachzuholen, scheitern zu lassen. Interessanterweise stützt sich Flassbeck in diesem Text auch auf eine Untersuchung von Dani Rodrick, auf die MediaWatch schon verwiesen hat.

Flassbecks Schlussfolgerung verheißt wenig Gutes:
Gravierender als die verlorenen Arbeitsplätze sind die politischen und sozialen Folgen dieser verhinderten Industrialisierung: Die Entwicklungsländern haben zwar punktuell technologisches Knowhow importiert, aber ihnen Fehlen mehr denn je die sozialen Institutionen, die nötig sind, um technologisches Können in allgemeinen Wohlstand umzuwandeln.

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