Donnerstag, 23. Oktober 2014

Die Nachrichtenlage glätten

Nur ein, zwei kurze Bemerkungen zu Kobani: Kurden und Islamisten hätten es sich wohl nie träumen lassen, dass sie einen wochenlangen Stellvertreterkrieg (wikipedia) für zwei NATO-Länder (USA vs. Türkei; 2) führen würden.

Die arabischen "Verbündeten" haben zudem ganz eigene Ambitionen und Vorstellungen dazu, wie die Region in Zukunft aussehen soll. (Project Syndicate):
Qatar, along with Turkey, backs grassroots Islamist movements like the Muslim Brotherhood and its offshoots in Gaza, Libya, Egypt, Tunisia, Iraq, and the Levant. That pits it against Saudi Arabia and countries like the United Arab Emirates, Egypt, and Jordan, whose rulers view such movements as an existential threat, with some, including the House of Saud, investing in propping up autocratic regimes like their own.
Mit Sicherheit ist diese Darstellung zweier arabischer Lager - so clever sie ist - jedoch ebenfalls stark vereinfacht.

Interessant: Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ist bei weitem nicht so gut darin, die Nachrichtenlage für die Bundesbürger zu glätten, wie die Redaktion der Tagesschau. Dabei heißt es doch immer, die PolitikerInnen seien die dreistesten LügnerInnen. Na, egal.

Übrigens: Was ist eigentlich aus der angeblichen militärischen Unterstützung der arabischen Länder gegen das Kalifat (IS oder ISIS) geworden, die vor wenigen Wochen noch so hämisch abgefeiert wurde?

2 Kommentare:

  1. MediaWatch glaubt nicht an die revolutionäre Qualität der kurdischen Selbstverteidigung in Nord-Syrien. Im Guardian wird da ganz schön dick aufgetragen. Auch die Asia Times bläst in dieses Horn. Allerdings ist das Selbstverwaltungsmodell in der Region sicherlich sämtlichen Kriegsparteien ein Dorn im Auge - von der Türkei, über Syrien, das Kalifat, die arabischen Monarchien wahrscheinlich auch dem Iran und selbstverständlich Washington und der EU.

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  2. Die FSA findet die neue Prominenz der kurdischen Sache sicher auch nicht so chic.....

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