Mittwoch, 9. April 2014

Fundstücke CLXXXV

Eine Untersuchung der von Baby Doc, Ex-Diktator von Haiti, verantworteten Verbrechen scheint tatsächlich möglich (Wronging Rights). Eine Berufungsinstanz in Port au Prince hat den Weg dafür freigemacht. Jean Claude Duvalier wird die Folterung und Ermordung von Tausenden sowie die Veruntreuung von Hunderten Millionen US-Dollar zur Last gelegt.

Mini TTIP: Die EU verhandelt jetzt auch ein Investitionsschutzabkommen mit Myanmar. Hat tip Forum Umwelt und Entwicklung.

100 Jahre Kino in Indien: Der sehr sehenswerte Film zum letztjährigen Jubiläum heißt Bombay Talkies und Ina Zeuch hat eine interessante Besprechung geschrieben.

Für ein Linsengericht (spendiert von Saudi Arabien) verkauft Pakistan seine energiepolitischen Interessen - zumindest auf absehbare Zeit (Asia Times). Washington wird's freuen. Darüber hinaus lässt sich die jüngste Entente Riad-Islamabad auch als (versuchter) Befreiungsschlag der saudischen Diplomatie deuten.

Mit Kunstaktionen versuchen die Menschen in Pakistan darauf aufmerksam zu machen, dass amerikanische Drohnen-Piloten "beim Töten per Knopfdruck jedes Maß verloren haben" (SZ).

Entwicklungspolitik Online hat Malalai Joya aus Afghanistan getroffen. Herausgekommen ist ein spannender Bericht.

Die Gewinner eines möglichen neuen Kalten Krieges werden China und Indien sein, prophezeit die Asia Times. Ein (erfreulicherweise übersetzter) Beitragvon Zero Hedge, der in eine ähnliche Richtung weist, findet sich hier (PDF).

Joseph Stiglitz rät der Führung Chinas, in bestimmten Bereichen mehr Staat zu wagen und klug zu regulieren. Das Project Syndicate bietet eine deutsche Übersetzung des Stückes.

Nach einer Neubewertung der wirtschaftlichen Aktivitäten durch die staatliche Statistikbehörde ist Nigeria nun - mit einem BNP von fast 510. Mrd. US-Dollar - zur größten Wirtschaft Afrikas aufgestiegen (BBC). Südafrika erreicht ein BNE von rund 370 Mrd., hat aber nur ein Drittel der Einwohner des mittlerweile 170 Millionen Menschen beherbergenden, westafrikanischen Landes.


Die Vereinten Nationen machen sich Sorgen um die rasante Zunahme der illegalen Verbreitung von (Klein)Waffen in Afrika (East African). Als besonders problematisch gilt die Entwicklung in Nigeria, Somalia, der DR Kongo und in der Zentralafrikanischen Republik.

"Day Traders of Charity": Project Syndicate kritisiert eine neue Form der internetbasierten Wohltätigkeit. Dabei geht es darum, einzelnen Menschen zu ermöglichen, andere, einzelne Menschen direkt zu unterstützen, die man sich aus einer Art Online-Angebot aussuchen kann.

Die New York Review of Books bietet eine von den Reportagen über die moderne Industriegesellschaft, von denen es eigentlich deutlich zu wenige gibt: "A Passage from Hongkong" - auf einem wirklich großen Containerschiff.

Erfreuliches gibt es auch aus der deutschen entwicklungspolitischen Medienlandschaft zu Berichten: In einem Pro & Kontra nehmen sich die Weltsichten der Debatte um den Boykott israelischer Waren wegen der völkerrechtswidrigen Besatzungspolitik in Palästina an.>

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen