Dienstag, 25. Februar 2014

Dem Unmut Luft machen

From Poverty to Power bietet in zwei Beiträgen (1, 2) interessante Analysen der Aufstände und Proteste der letzten Jahre - und zwar weltweit. Auch die unten stehende Grafik ist dem Blog entlehnt. Wichtig ist, wie viele Proteste in die Kategorie "Ökonomische Gerechtigkeit und Austeritätspolitik" (blaue Linie) gehören. Orange weist auf Demonstrationen gegen mangelnde politische Repräsentanz hin, gelb auf Auseinandersetzungen um globale Problemlagen und grau auf Forderungen einzelner Gruppen (z. B. Frauen, Arbeitnehmer, Indigene, Migranten).


Interessant ist zudem, dass nicht nur die Zahl der Proteste wächst, sondern auch die Zahl der Protestierenden. Laut Schätzungen nahmen an 37 von den insgesamt untersuchten 843 Veranstaltungen eine Million oder mehr Menschen teil. Manche zählten vielleicht unter die größten Demonstrationen in der Geschichte: In Indien fanden sich 2013 zum Beispiel 100 Millionen und in Ägypten 17 Millionen Menschen zusammen, um ihrem Unmut Luft zu machen. Hauptadressaten der Proteste waren (in Reihenfolge der Häufigkeit): Regierungen, das politische/wirtschaftliche "System", Unternehmen/Arbeitgeber, der IWF, die "Eliten", die EU, der Finanzsektor, die Europäische Zentralbank, die Sicherheitsorgane, der Freihandel und weitere.... Analysiert wurden Berichte in den Medien, weshalb die Ergebnisse geografisch nicht besonders repräsentativ sein dürften.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen