Freitag, 17. Januar 2014

"Changing the nature of the debate"

Der Streit um handelbare geistige Eigentumsrechte (TRIPS) geht in eine weitere Runde. Aaron Motsoaledi, der  Gesundheitsminister Südafrikas will das TRIPs-Regime für Südafrika lockern, um HIV-Kranke preiswerter behandeln zu können (Mail + Guardian). Nun wurde ein Papier der Pharmaindindustrie öffentlich, in dem eine Strategie umrissen wird, um genau dies zu verhindern.
Es enthält laut M+G unter anderem folgende Elemente:
- Setting up a "coalition" with an innocuous name such as "Forward South Africa", which will be directed from Washington while appearing to be locally run;
- Encouraging other African countries, especially Rwanda and Tanzania, to help to convince South Africa that it could lose its leadership role on the continent should it push ahead with the draft policy;
- Distracting NGOs from their own lobbying by changing the nature of the debate; and
- Commissioning "independent" research and opinion pieces for broad public dissemination – but vetting all such material before publication to ensure it fits the message.
Aus dem Papier geht auch hervor, dass es nicht das erste seiner Art ist. Unerwähnt lässt die Zeitung darüber hinaus, dass die Strategie exakt auf die bevorstehenden Wahlen in Südafrika abgestimmt ist. MediaWatch empfiehlt seinen LeserInnen die Lektüre nicht zuletzt deshalb, weil hier nachzulesen ist, wie Manipulationen funktionieren, wenn nur genug Geld dafür zur Verfügung steht. Vor allem NRO-VertreterInnen, die regelmäßige Kontakte zur Wirtschaft pflegen, können hier wertvolle Hinweise erhalten. Die beiden im Papier angesprochenen Lobbyverbände sind PhRMA (Pharmaceutical Research and Manufacturers of America) und IPASA, (Innovative Pharmaceutical Association South Africa). Die letztgenannte Organsiation hat sich von dem Papier distanziert (Hervorhebung im Original):
PAE submitted a proposal for a campaign, which was reviewed and subsequently rejected by IPASA members, and no payment or pledge has been made in any respect. 

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