Dienstag, 2. Juli 2013

Fünf Ankündigungen und eine Leerstelle

Oxfam zieht eine positive Bilanz des ersten Amtsjahres von Jim Yong Kim, dem neuen Weltbankpräsidenten. Auf der Haben-Seite des US-Mediziners und Anthropologen mit koreanischen Wurzeln (wiki, dt.) verbuchen die britischen Aktivisten:
  1. eine politische Vision für die Bank, um die weltweite extreme Armut (1,25 US-Dollar/Tag) bis 2030 auf unter drei Prozent drücken zu helfen, (das wären dann noch etwa 250 Millionen absolut arme Menschen; 2008 waren es noch über 1,5 Mrd.)
  2. deutliche Signale auf der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (z.B. direkte Zahlungen von Armen ("out of the pocket") für Gesundheitsdienstleistungen obsolet machen zu wollen),
  3. ein Bekenntnis der Bank, mehr gegen den Klimawandel unternehmen zu wollen (der entsprechende Bericht kam übrigens vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung),
  4. eine neue - laut Oxfam vielversprechende - Energie-Strategie der Bank und
  5. ein Versprechen Jim Yong Kims, dass sich die Weltbankgruppe künftig stärker dafür einsetzt, die Landbesitzrechte von Kleinbauern und -bäuerinnen zu sichern.
Zu Punkt fünf merkt Oxfam an:
(...) land eight times the size of the UK was sold off globally in the last decade, enough to grow food for a billion people. More than two-thirds of foreign investments in farmland between 2000 and 2010 were in developing countries with serious hunger problems – with investors planning to export everything they produce on the land. The bank’s investments in agriculture have increased by 200 per cent over the last decade, and it is in a unique position as both an investor in land and an adviser to developing countries, so we’ve been pushing the bank to introduce more robust policies to stop land-grabs.
MediaWatch bleibt skeptisch und schließt mit Oxfam: Ergebnisse zählen und diesbezüglich hat der Neue noch nicht allzuviel vorzuweisen.

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