Mittwoch, 1. Mai 2013

Schaden ebenso gering wie der Nutzen

FAZ Online mokiert sich gekonnt über junge Menschen, die in Entwicklungsländer gehen, weil sie dort etwas Sinnvolles leisten möchten. Das ist - wie im vorliegenden Bericht über Klarissa in Ghana - in den meisten Fällen natürlich völlig unmöglich: "Arme eine Welt".

Leider bleibt die FAZ hier stehen und nimmt weder die Bestrebungen der jungen Leute ernst, noch setzt sie sich kritisch mit den Firmen auseinander, die solche nutzlosen und teuren Angebote machen. Zwar heißt es:
Eine ganze Industrie lebt davon, junge Leute für ein Auslandsjahr in arme Länder zu bringen und sie da zu umsorgen.
Doch dann ergeht sich die Autorin in geschmäcklerischen und scheinheilig um die Umwelt besorgten Überlegungen und endigt mit der - ebenso richtigen wie absehbaren - Feststellung, dass Ingenieure in Entwicklungsländern nützlicher sind als erlebnishungrige Teens oder Twens. Die Lesermeinungen sind da zum Teil deutlich fundierter. Sie reichen von der Feststellung
Da werden junge Leute, die dies auch noch bezahlen müssen um die Welt geschickt, um die Jobs zu erledigen, für die in den betreffenden Ländern genügend Personal zur Verfügung stünde, man müsste sie nur wahlweise lassen (sprich angemessen bezahlen) oder anleiten (sprich dazu motivieren). Stattdessen werden Schulabgänger oder Studienbeginner unter dem Fähnchen Weltverbesserung dorthin gelockt, während die anderen frustriert ins Boot steigen und nach Europa schippern.
bis zu dem genauso berechtigten Hinweis
Besser eine Flugzeugladung Klarissas in Ghana, als eine Flugzeugladung Bundeswehr in Afghanistan!
MediaWatch findet es in diesem Fall sehr schwierig, eine Meinung zu vertreten. Es könnte aber sein, dass der Schaden ebenso gering ist wie der Nutzen.

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