Donnerstag, 30. Mai 2013

Fundstücke CLXXII

Die ständigen Vorwürfe aus den USA gegenüber China wegen Militärspionage (G-News dt.), nerven. Nach Auffassung von MediaWatch sind derartige Methoden eine Selbstverständlichkeit. Wenn die US-Spionageabwehr so schlecht ist, dass sie die Angriffe nicht abwehren kann, ist sie der eigentliche Grund zur Klage.

Wer streikt, fliegt raus. Viele Arbeiter, die unlängst in Dubai versucht haben zu streiken, werden jetzt in ihre Herkunftsländer deportiert (Al Jazeera).

Al Akhbar bringt ein längeres Feature über (linken) arabischen Atheismus: "The Golden Era of Arab Atheism". Der Autor, As'ad AbuKhalil, ist auch der Macher des Anry-Arab Blogs.

Ob man die politische Analyse nun teilt ("Desintegration des kapitalistischen Weltsystems") oder nicht: Die bei Telepolis erschienene Bestandsaufnahme zu den neueren failed states (Irak, Libyen, Syrien, Mali) ist sehr gelungen.
Dazu passt: Nach Angaben der Armee Nigerias sind die von ihr bekämpften Islamisten (Boko Haram) mit technisch ausgereiften Waffen aus Libyen ausgerüstet und leisten erbitterten Widerstand (Vanguard). In den nigerianischen Bundesstaaten Adamawa, Borno and Yobe läuft eine Militäroffensive, die auch Bombardements einschließt. In der Provinzhauptstadt Maiduguri, einer Hochburg der Rebellen werden derzeit alle Zuwege von der Armee kontrolliert.

"Dear governments: Want to help the poor and transform your economy? Give people cash", empfiehlt Chris Blatman. Diesem Rat liegt eine Arbeit des Entwicklungsexperten zu Geld-Transfers für Arme in Uganda zugrunde.

Den Fluch des Ressourcenreichtums schildert das Guernica-Magazin am Beispiel Mosambiks, wo jetzt die Produktion von Kohle im großen Stil anläuft.

MediaWatch empfiehlt der Bundesregierung, sich auf einen langwierigen Einsatz im Sahel einzustellen.

Sanou Mbaye (ein senegalesischer Investmentbanker und ehemals Manager bei der Afrikanischen Entwicklungsbank) empfiehlt den westafrikanischen Staaten, sich vom Franc-CFAzu verabschieden. Statt dessen sollten sie sich stärker an China anlehnen: "Africas French Roadblock". Der bemerkenswerte Text ist beim Project Syndicate erschienen.

Jean Ziegler hat einen knappen Nachruf auf Hugo Chavez verfasst. Hat tip Nachdenkseiten.

Zum 50. Geburtstag der Afrikanischen Union erlässt Brasilien 12 afrikanischen Staaten insgesamt 900 Millionen US-Dollar Schulden (Al Jazeera). Am meisten profitiert Tansania mit 237 Mio. US-Dollar Schuldenerlass.

Eine wirlich gut gemachte Übersicht über die bisherige Arbeit der internationalen Strafgerichtsbarkeit bietet das Leitner Center (hat tip wronging rights).


Deutschland: Der Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit (AWZ) fährt nach Uganda und Tansania (Entwicklungspolitik online). Niema Movassat, Bundestagsabgeordneter der Linken fährt nicht mit. Seine Begründung (Facebook):
Während der insgesamt 6-tägigen Reise fährt die Ausschussdelegation 2 Tage (...) in die Serengeti und übernachtet in einem Safari Camp…
Relevante Themen [für die Entwicklung] Tansanias wie Landraub oder Uranabbau, die ich -  mit Hinweisen auf konkrete Gesprächspartner - vorgeschlagen habe, finden sich nicht wieder im Programmablauf.

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