Dienstag, 6. November 2012

Jede Menge Kohle

Es ist eine fast unglaubliche Schildbürgerei wird derzeit im Umfeld des somalischen Hafens Kismayo aufgeführt. Dort lagern derzeit vier Millionen Säcke Holzkohle, die sich im Laufe des vergangenen Jahres angesammelt haben. Denn die Vereinten Nationen haben ein Exportembargo gegen das schware Gold verhängt, in das offensichtlich die letzten Holzbestände des ausgedörrten, hungernden ostafrikanischen Landes verwandelt werden. Der East African berichtet:
... the UN Security Council imposed sanctions on the export of Somali charcoal over a year ago. Not only was it the main source of revenue for Al Shabaab, but the then Transitional Federal Government in Mogadishu argued that the cutting of trees for charcoal in Somalia had reached alarming proportions, and unless something urgent was done, the country risked environmental collapse.
Und die Vorräte wecken Begehrlichkeiten:
The stockpile of about four million bags — whose value the AU and UN estimate ranges from $25 million to $40 million in the Middle East market where most of it is sold — has become the first to cause diplomatic disagreements between countries.
Die Vereinten Nationen haben vorgeschlagen, den Handel wieder zu erlauben bis die Bestände veräußert sind und mit den Erlösen die somalischen Soldaten zu bezahlen, die schon acht Monate keinen Sold gesehen haben.

Die Holzkohle vor Ort zu verkaufen, wäre zwar legal, würde aber denjenigen in die Hände spielen, die bisher schon daran verdient haben und die gegen Amisom und die neue Regierung in Mogadishu stehen. Auch andere Optionen, wie etwa, die Holzkohle einfach zu verbrennen, stellen keine wirkliche Alternative dar. Zudem gibt es Befürchtungen, dass sich kenianische Geschäftsleute die Ware unter den Nagel reißen wollen, um sie in Kenia zu verkaufen. Der East African schließt:
The charcoal, sources say, could turn into a nightmare for the Kenyan Amisom contingent. Kismayu used to be a haven for shrewd Kenyan businessmen and smugglers.  (...) It would be the biggest irony that after the Kenya Defence Forces won the war in Jubbaland, they could lose it all to sacks of burnt wood and its businessmen who can’t keep their hands off the rich pickings offered by bootleg charcoal.

1 Kommentar:

  1. Auch Al Jazeera berichtet. Der Sender wirft kenianischen Händlern illegale Transaktionen vor.

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