Dienstag, 2. Oktober 2012

Fundstücke CLV

Die Probleme im Norden Malis gehen augenscheinlich zu einem guten Teil auf den "Mafiastaat" in Algerien zurück, der seinen Geheimdienst benutzt, um seine Interessen regional durchzusetzen (openDemocracy). Dass die in Mali operierenden Islamisten der Erfolg der Tuaregrebellion verhindert haben, wird als Beweis für diese These herangezogen.
IRIN meint in einer längeren Analyse, dass Mali letzendlich auf eine Intervention (der ECOWAS mit französischer und US-amerikansicher Unterstützung) zusteuert.

Diébédo Francis Kéré, ein Architekt aus Burkina Faso, der in Berlin an der TU lehrt, ist mit dem höchsten schweizer Architekturpreis ausgezeichnet worden. Das Schweizer Fernsehen Kultur hat einen netten dazu Beitrag produziert: 

IWF und Weltbank erlassen Guinea zwei Drittel seiner Schulden. Der Erlass beläuft sich auf 2,1 Mrd. US-Dollar (Reuters). Die Mühlen der Justiz mahlen sehr langsam in diesem westafrikanischen Land - aber sie mahlen (IRIN).

In Kenia bauen die Chinesen eine 2,6 Mrd. US-Dollar teure Eisenbahnlinie von Mombasa nach Nairobi für den Personen und den Güterverkehr (East African). Sie soll an bestehende Verbindungen (nach Uganda) angebunden werden und privaten Anbietern offen stehen.
Der Lehrerstreik in dem ostafrikanischen Land ist mit einem Erfolg (substanzielle Erhöhung der Bezüge) zu Ende gegangen (Reuters).

Der Sudan und der Südsudan haben sich auf einen Vertrag geeinigt (G-News engl.). Darin wird eine Wiederaufnahme südsudanesischer Ölexporte geregelt (die durch das Gebiet des nördlichen Nachbarn transportiert werden müssen) und eine demilitarisierte Pufferzone vereinbart. Der exakter Grenzverlauf bleibt jedoch weiterhin umstritten.

Der Jemen gerät in eine immer tiefere humanitäre Krise. Das Welternährungsprogramm muss dort mittlerweile 5,5 Mio. Menschen helfen. Im Juli waren es noch 3,4 Mio. gewesen. Von den in 2012 benötigten elf Mrd. US-Dollar fehlen derzeit drei Milliarden (Al Akhbar).

Mexiko macht scheinbar ernst mit der Reform der Polizeikräfte. Jetzt werden 65.000 (!) PolizistInnen entlassen. Und es sind noch nicht einmal die Hälfte der 430.000 PolizistInnen überpüft (amerika21).

It's the economy, stupid: Die Wirtschaftsbilanz von Hugo Chavez kann sich sehen lassen (amerika21). Es darf also nicht allzusehr verwundern, wenn er bei den kommenden Wahlen als Präsident Venezuelas bestätigt wird.

DeutschlandDie Weltbank hat alle großen Geber von Entwicklungshilfe auf die Transparenz ihrer Vergabepraxis geprüft. "Deutschland / GIZ" landet dabei äußerst mittelprächtig auf Rang 39 von 72 (Guardian). Hat tip Christian aus Bonn.

Monitor hat sich der kommenden Ausrüstung der Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen gewidnet. Der Beitrag warnt davor, dass Drohnen den Einstieg der Bundesrepublik in weitere Kriege ermöglichen und vorbereiten könnten.

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