Montag, 20. August 2012

Fundstücke CLI

Von Buddhisten, die sich "schlecht benehmen", handelt ein Beitrag in den Foreign Affairs. Damit ist allerdings nicht Myanmar gemeint, wo Buddhisten kürzlich eine Moschee der Rohingyas abgefackelt haben (G-News engl.), sondern Sri Lanka: Dort hat der militante Buddhismus Tradition und - wie alle fundamentalistischen Auslegungen jeglicher Überzeugungen - äußerst unangenehme Folgen für die Gesellschaft. (Myanmar hat eine Untersuchung der Gewalttaten angekündigt; Al Jazeera.)

Indien gräbt sich für viel Geld an den (umstrittenen) Grenzen zu Pakistan und China ein (ToI).

Die Grameen Bank in Bangladesch wird unter direkte staatliche Aufsicht gestellt (Asia Times). NRO protestieren.

Der Freitag widmet sich einem Karikaturisten aus Bahrain.

Die Regierung Nigerias möchte verhindern, dass Boko Haram von der US-Regierung als Terrorgefahr eingestuft wird (Vanguard). Die Gruppe gefährde keine US-Interessen. Wichtiger noch:
The classification could pave way for the U.S. to use its unmanned drones to attack the leadership of the group. (...) such unmanned  drones could lead to destruction of villages and people who are not directly involved in the activities of Boko Haram.
Die Hungerkrise in Mali könnte bald zu Ende gehen - es regnet wieder in dem Sahelland. Allerdings fehlt vielen Bauern Saatgut, und so bleiben große Flächen unbestellt (IRIN). Doch ausgerechnet jetzt ziehen sich viele geber aufgrund der schwierigen politischen Lage zurück. Bleibt zu hoffen, dass es Senegal, Mauretanien, in Burkina Faso und im Niger besser läuft.

Bain Capital, ein Unternehmen, an dem Mitt Romney beteiligt war, hat offensichtlich von den engen Verbindungen profitiert, die der republikanische US-Präsidentschaftskandidat zur zentralamerikanischen Oligarchie unterhält. Doch diese hatten die Todesschwadronen protegiert, die in den 1980er Jahren in El Salvador gewütet haben (HuffPost). Hat tip Jones aus New York. amerika21 bringt die Nachricht auf deutsch.

"Bergbau – der neue große Konflikt in Mexiko", prognostiziert amerika21.

Wie die Schock-Doktrin in Haiti nach dem Erdbeben umgesetzt wurde und wird, ist ebenso anschaulich wie kenntnisreich bei open democracy beschrieben. Unbedingt lesen. Das lässt für die beginnenden Bergbauaktivitäten im ärmsten Land beider Amerikas das Schlimmste befürchten (Guernica). Auch die Neuordnung des Sicherheitssektors kann keinesfalls als abgeschlossen gelten (womblog/IPS)

"Lifting the lid on the Worlds 4 big graintraders" lautet der Titel eines lesenswertens Blogeintrag bei P2P. Es handelt sich um die "ABCDs", Archer Daniels Midland (ADM), Bunge, Cargill und Louis Dreyfus. Die unten wiedergegebene Grafik zeigt sehr schön, wie die Profite der Unternehmen im Einklang mit den Getreidepreisen steigen. (Daraus folgt natürlich, dass diese Unternehmen ein sehr grundsätzliches Interesse an hohen Getreidepreisen haben.)

Medienkritik: Neun FriedensnobelpreisträgerInnen kritisieren eine US-amerikanischen Reality TV Show wegen Kriegsverherrlichung (G-News dt.). Unter den Absendern des Offenen Briefes sind Demond Tutu, Rigoberta Menchú, Schirin Ebadi und José Ramos-Horta.

In Analogie zur "White Mans Burden"  bringt der Boston Globe einen guten Beitrag zur "Last des weißen Auslandskorrespondenten" mit Bezug auf Aufbereitung und Rezeption "afrikanischer" Themen: "The White Correspondent’s Burden". Hat tip Chris Blatman.

Deutschland: "Der Preis der Bluejeans" in der ARD Mediathek.

Kaum kolportiert wurde die Warnung von Entwicklungsminister Dirk Niebel vor der "weiteren Islamisierung Afrikas" (G-News dt.). Der Mann setzt diesen Begriff mit Terrorismus und Staatsversagen gleich.

Die Zeit hat ein aufschlussreiches Interview mit James Shikwati im Angebot. Der Kenianer ist ein ausgewiesener Kritiker klassischer westlicher Entwicklungshilfe. Hat tip Olav aus Bonn.

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