Mittwoch, 18. Juli 2012

Fundstücke CXLVIII

In Äthiopien läuft ein großangelegtes Umsiedlungsprogramm um landwirtschaftliche Flächen für die staatliche Nutzung und für internationale Investoren zu gewinnen (Berliner Umschau unter Berufung auf Survival International).

Die Tuareg-Rebellen in Mali geben ihr Streben nach Sezession auf und verlangen kulturelle Autonomie. Sie versprechen, internationale Truppen ggf. im Kampf gegen bewaffenete Islamisten zu unterstützen (Reuters).

Im Osten der DR Kongo haben Rebellen der M32 die wichtige Grenzstadt Rutshuru (Nord Kivu) eingenommen (Reuters). Reuters beruft sich dabei auf Simone Schlindwein, eine Kollegin bei der taz. Ob die Rebellen auf Goma marschieren werden, ist derzeit nicht klar: Berichte im East African stehen im Widerspruch zu deutschsprachigen Nachrichten.

Der Verlauf der Wahlen in Libyen liefert weitere Hinweise dafür, dass eine Sezession des Landes nicht vom Tisch ist (G-News dt. und SPON). Die Asia Times sieht das ähnlich.

Kony 2022? Die Lord's Resistance Army scheint mehr Überfälle als bisher zu verüben und ihre Aktivitäten auf die Zentralafrikanische Republik und die DR Kongo zu verlagern (Capital News FM).

Drei militärische EU-Missionen laufen derzeit in Afrika. Telepolis bringt eine Übersicht.

Wie die Ergebnisse der ägyptischen Wahlen auf die Politik in Jordanien wirken, kann man beim Project Syndicate nachlesen.

Demos in Saudi Arabien werden immer mal wieder gemeldet (natürlich nicht in bundesrepublikanischen Medien; G-News dt.). Im Moment scheinen sie sich zu häufen, und es gab einen Toten (Press TV).

Nach dem Abzug westlicher Truppen aus Afghanistan werden die Karten in Zentralasien ab 2014 neu gemischt. Tadschikistans Bedeutung wächst dabei. Indien hat hier seine einzige ausländische Militärbasis und bemüht sich um gute Beziehungen. Russland ist dagegen weniger willkommen - derzeit aber noch unverzichtbar - und die USA und China versuchen derzeit, einen Fuß in die Tür zu bekommen (beide Berichte Asia Times).

Die Querschüsse stellen das Gerede über die angebliche Wirtschaftsschwäche Chinas richtig (2).

Während deutsche NRO für die Beibehaltung der Flugsteuer eintreten (Entwicklungspolitik Online) erwägen die BRICS-Staaten (und natürlich die USA) Sanktionen gegen die Maßnahme (ToI). Die indische Regierung ist der Auffasssung, dass diese Steuer dem Prinzp der "gemeinsamen aber differenzierten Verpflichtungen" (common but differentiated responsibilities) zur Minderung des CO2-Ausstoßes widerspricht.

Einen guten Beitrag zur Frage, warum Migration trotz ihrer positiven Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage in Entwicklungsländern nicht mehr mehr Aufmerksamkeit erfährt, hat Duncan Green geschrieben.

Deutschland:  Hiesige Finanzkonzerne sind bei der Spekulation mit Nahrungsmittel-Rohstoffen ganz vorne mit dabei. Weltweit werden ein Sechstel der entsprechenden Papiere hierzulande aufgelegt (German-Foreign-Policy).

Das Bundeswirtschaftsministerium will Rüstungsexporte erleichtern (German-Foreign-Policy). Konsequenterweise sollen jetzt noch zwei Fregatten nach Algerien verkloppt werden (G-News dt.). Erfreulich: Google stellt bei der News-Suche ungefragt einen Zusammenhang zwischen beiden Nachrichten her weil das in den fraglichen Berichten teilweise (z.B. Focus) auch getan wird.

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