Mittwoch, 18. Januar 2012

Indische Splitter

Auch das ist ein Fortschritt - und kein kleiner: In Indien ist ein Jahr ohne Polio-Neuerkrankungen vergangen. Zudem wird dort bewiesen, wie wichtig erfinderisches Recycling sogar zur Rettung von Menschenleben sein kann: Herzschrittmacher, die Toten in den USA entnommen wurden, tun jetzt ihren Dienst in indischen PatientInnen - selbstverständlich nach rigoroser Desinfektion (Recycling International; hat tip Jones).

Der Subkontinent liefert zudem einen erneuten Beweis, dass eine Frauenquote sinnvolle Politik ist (e! Science News).
"Kapitalismus in der Krise". In der gleichnamigen Serie der Financial Times Deutschland schreibt Arundhati Roy lesenswert über den Mythos des "trickle down":
Das Beispiel Indien macht mit einer Illusion Schluss: dass der Reichtum der Eliten irgendwann zu den ärmeren Schichten durchsickert. Stattdessen sprudeln die Ressourcen der Armen und der Mittelschicht nach oben und konzentrieren sich auf wenige.
Gezerre gibt es derzeit um die Teilnahme von Salman Rushdie an einem Literaturfestival in Jaipur/Rajastan (The Economic Times) (siehe auch ToI). Und im Netz hat die Redefreiheit ebenfalls gewisse Grenzen (Aljazeera). Dabei gehen die indischen Behörden denselben Weg wie europäische PolitikerInnen: Indem sie die Provider für die Inhalte verantwortlich machen, zwingen sie die Unternehmen, eine zensur zu ermöglichen (oder selbstdurchzuführen).

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