Freitag, 13. Mai 2011

Fundstücke CXIV

Indien wird seine Luftwaffe wohl mit europäischem Material modernisieren. Das hat die junge Welt in Erfahrung gebracht. Aber in Neu Delhi hat man von den Chinesen gelernt. Wichtigste Bedingung für den Deal: Eine Montagehalle auf dem Subkontinent und Herausgabe der Blaupausen. Auch die Asia imes hat sich des Themas angenommen: "Why India chose to disappoint the US".
Vielleicht lässt sich Inflation (bei Lebensmitteln?) mit monetaristischen Mitteln bekämpfen. Doch dass die Zinserhöhung und die darauf wahrscheinlich folgende Wachstumsminderung und drohende Arbeitslosigkeit in Indien (FTD) den zunehmenden Hunger mindert, darf bezweifelt werden.

Die Lebensqualität in Indien und China vergleicht der indische Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Amartya Sen in der New York Review of Books. Lesenswert.
"Beware the Drug Companies", warnt die NYRB in einer gründlichen Aufarbeitung der Vogel- und Schweinegrippe-Geschehnisse.

Der erste internationale Zwischenfall zwischen Nord- und Südsudan in Abyei (Reuters). Zwölf Tote. Erfreulicherweise gibt es eine AFP-Meldung, nach der Nord und Süd nun einen Truppenabzug aus dem umstrittenen Distrikt beschlossen haben. Man darf gespannt sein.

Israel reagiert auf die Einigung zwischen Fatah und Hamas und friert palästinensische Steuergelder in Höhe von 89 Mio. US-Dollar ein (NZZ;Aljazeera). Die UN mahnen (Aljazeera).
Das Ende der palästinensischen "Tunnelwirtschaft" wähnt indessen Foreign Policy für gekommen, da nun ja der Übergang Rafah nach Ägypten wieder geöffnet werde: "The End of Tunnelnomics".

"Who runs the show", will Reuters wissen und meint, dass die Uneinigkeit unter den Aufständischen in Libyen deren Glaubwürdigkeit untergräbt.

Zweifel an der Fähigkeit des Golf Kooperationsrates zur Vermittlung in der Region äußert Aljazeera.

Bis zu 12 Mrd. US-Dollar kostet die Bekämpfung der Piraterie im Indischen Ozean jedes Jahr, berechnet der East African.

Eine "Kehrtwende des IWF" in Bezug auf Kapitalregulierung und Arbeitsmarktflexibilität macht Joseph Stiglitz aus. Das Project Syndicate hat eine deutsche Übersetzung vorgelegt.

'schland: Im Januar lief die auf zehn Jahre befristete Anti-Terror-Gesetzgebung aus. Jetzt soll sie plötzlich unbefristet gelten. In der Süddeutschen regt sich Heribert Prantl zu Recht auf.

"Leichen im Keller. Wie Deutschland internationale Kriegsverbrecher unterstützt" (Amazon; 14,90 €); ein Buchtipp vom Deutschlandfunk; hat tip Nachdenkseiten.

"In Deutschland werden viele Asylsuchende in verdreckten Wohnheimen untergebracht, weit ab von der Zivilisation. Seit einiger Zeit protestieren die BewohnerInnen eines der Heime – und haben nun einen kleinen Erfolg erzielt." Die schweizerische WoZ hat die ganze Story.

Die Bundesregierung hat ein neues Konzept zur Forschungsförderung zu vernachlässigten Krankheiten und Krankheiten der Armut vorgelegt. 2011 bis 2014 sollen insgesamt 20 Millionen Euro für die Entwicklung von Präventions-, Diagnose- und Behandlungsmethoden zur Verfügung gestellt werden. H/t  Deutsche Stiftung Weltbevölkerung.

Update Massengrab Mittelmeer:

Die NATO hat ein Boot mit 72 Flüchtlingen 16 Tage im Mittelmeer treiben lassen obwohl Kinder an Bord waren. 61 Tote; Story exklusiv beim Guardian. Einige deutschsprachige Medien (G-News dt.) berichten ebenfalls - die meisten aber nur von Vorwürfen.

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