Freitag, 4. März 2011

Rasches aber organisches Wachstum

Über die kräftige Erhöhung der Verteidigungsausgaben Chinas ist grad einiges zu lesen (G-News dt.). Spiegel Online weist darauf hin, dass diese Steigerungen über die letzten zwei Jahre gerechnet nicht größer als das Wirtschaftswachstum waren. Dennoch wirkt ein Etat von umgerechnet 65,6 Milliarden Euro natürlich wuchtig.

Dass sich die US-Amerikaner beschweren, ist allerdings nur schwer verständlich. Bei einer (nominalen) Wirtschaftsleistung von über 5.000 Milliarden US-Dollar im Jahr (wikipedia) entspricht der chinesische Militärhaushalt 1,3 Prozent des BNE. Kohle in's Militär zu stecken ist immer Sch.... Doch muss man fair bleiben und ein Wachstum des Etats in diesem Rahmen organisch nennen.

Wie die Zahlen aussehen, wenn ein Land globale Dominanz erhalten will, zeigt Paul Krugman (2) in seinen aktuellen Diskussionsbeiträgen über Einsparmöglichkeiten im US-Haushalt auf: Danach geben die USA immer noch über vier Prozent ihres BNE (von über 12.000 Milliarden US-Dollar) für Verteidigung aus. (Mitte der 50er Jahre waren es sogar 14 Prozent gewesen.)

Im Klartext: Peking dürfte also locker drei Mal so viel Geld ausgeben wie derzeit, bis das Land - auch nur gemessenen an der Wirtschaftsleistung - so viel in die Rüstung steckt wie Washington. (In absoluten Zahlen wäre das dann immer noch weniger als die Hälfte der US-Ausgaben.)

1 Kommentar:

  1. Vergleiche zur Frage der Rüstungsausgaben auch eine aktuelle Grafik aus dem Economist. Danach liegen die Rüstungsausgaben Chinas etwa bei denen der Bundesrepublik.

    AntwortenLöschen