Sonntag, 6. Februar 2011

"Dynamisches Unternehmertum"

Dass die teilweise gewaltförmig verlaufene Landreform in Simbabwe nicht die ökonomische Katastrophe ist, als die sie unsere Medien immer darstellen, hat jetzt die BBC zugegeben. Die Meldung geht auf eine Studie des britischen Institute for Development Studies zurück. Die Studie, die über 10 Jahre lief, kommt unter anderm zu folgenden Ergebnissen:
* While production of wheat, maize, tobacco, coffee and tea has declined, other crops such as small grains, edible beans and cotton have increased or remained steady. Overall it is a very mixed picture.
* A core group of 'middle farmers' - around half of the population in the Masvingo study areas - are generating surpluses from farming.
* There is substantial agricultural production on smallholder farms, with the majority producing enough to feed their families and sell to local markets in good rainfall years.
* Significant investment in the new land has included plots clearing, well digging and home building. In addition, schools have been built, roads cut and dams dug.
* New market connections are being forged, unleashing a dynamic entrepreneurialism in the rural areas.
Damit widerlegen die WissenschaftlerInnen alle wesentlichen Mythen, die die Diskussion um die Landreform in dem südafrikansichen Staat prägen:  Die Landreform sei ein völliger Fehlschlag gewesen und die Nutznießer hauptsächlich  aus dem Klientelsystem Mugabes gekommen. Die Landwirtschaft liege darnieder und habe zu Nahrungsunsicherheit geführt sowie Investitionen in die Landwirtschaft verhindert und die Wirtschaft auf dem Lande zusammenbrechen lassen.

Zur Errinnerung: 1979 - im letzten Jahr des weißen Siedlerregimes - waren nach Angaben des „Handbuch der Dritten Welt“ 40 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Simbabwes, 76 Prozent der Agrarproduktion und 100 Prozent der landwirtschaftlichen Exporte auf 6338 Großfarmen entfallen.

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