Freitag, 28. Januar 2011

Hall of Shame

Der Wettkampf, wer 2011 in die "Halle der Schande" (manches verliert seinen Witz, wenn es übersetzt wird) einzieht, ist entschieden. Der Public Eye Award wird von der Erklärung von Bern und Greenpeace organisiert.

Mehr als 53.000 Menschen haben in den letzten Wochen abgestimmt und sich mit einer einfachen aber eindeutigen Mehrheit von fast 17.400 Stimmen für Neste Oil entschieden - einen "Bio"Sprit Hersteller. Begründung:
In zwei Jahren dürfte der finnische Energiekonzern Neste Oil grösster Palmölabnehmer und Agrotreibstoffproduzent der Welt sein. Schon heute verkauft er unter der irreführenden Bezeichnung „Neste Green Diesel“ europaweit Biodiesel, vorwiegend aus Palmöl. Die so gesteigerte Palmöl-Nachfrage hat in Indonesien und Malaysia immer mehr Landvertreibungen und Regenwaldzerstörungen zur Folge. Schliesslich ist die CO2-Bilanz von Neste Oils Kraftstoff sogar schlechter als die von herkömmlichem Diesel.
Der zweite Platz mit Trostpreis ging an bp - wofür braucht hier wohl nicht mehr erwähnt werden. Der Jurypreis wurde dem südafrikanischen Minenkonzern AngloGold/Ashanti verliehen.  Die Verleihung fand im schweizerischen Nobel-Ski- und Ferienort Davos - pünktlich zum "Weltwirtschaftsgipfel". Der Public Eye Award findet meist eine vergleichsweise gute Medienresonanz. Dieses Jahr hatte Spiegel Online bereits im Vorfeld berichtet und es sich auch nicht nehmen lassen, einen Link zur Nominierungswebsite zu schalten. Den Public Eye Awards gibt es seit 2005.

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