Freitag, 29. Oktober 2010

Fundstücke XCII

China und Indien versuchen ihren Einfluss in Nepal auszubauen (Asia Times). Das Land, das jetzt schon vier Monate ohne Regierung auskommen muss, befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise.

Über die hindu-nationalistischen Aktivitäten in letzter Zeit in Mumbai, Indien, berichtet die (pakistanische) Dawn: "Culture War Brews in Mumbai".

Die jüngste Gewalt in Karatschi (Pakistan) kommt in den deutschsprachigen Medien praktisch nicht vor. Nur DW und NZZ sind bei G-News zu finden. Beide melden immerhin 50 Tote, Dawn 72. Da ist selbst die Berichterstattung über Nigeria meist genauer. Über die Hintergründe der Gewalt in der 16-Millionen-Metropole Al Jazeera.
Die US-Amerikaner sind offensichtlich nervös wegen eines chinesisch-pakistanischen Atomdeals. Laut ToI wollen sie jetzt die Vertragsdetails einsehen.

Eine Auswertung der Konsequenzen der Regierungsbildung im Irak hat die Asia Times vorgelegt. Lesenswert!

Wie schon im Irak, scheinen sich die US-Amerikaner auch in Afghanistan eingraben zu wollen. "US dug in for long haul in Afghanistan", stellt die Asia Times fest. Zudem sammeln sie riesige biometrische Datenmengen (Irisscans und Fingerabdrücke) deren Verwendungszweck unklar ist, wie der Guardian berichtet.

Das G20 Finanzministertreffen hat sich auf eine Reform der IWF-Stimmrechtsverteilung geeinigt. China wird jetzt drittstärkster Mitgliedsstaat. Gewinner sind nach Meinung von Spiegel Online aber die USA: "Sie haben sich mit ihrer Forderung durchgesetzt, den Schwellenländern vor allem auf Kosten der Europäer mehr Gewicht zu verschaffen - und zwar ohne selbst wesentlich zurückgedrängt zu werden."

In Guinea gelingt es nicht, den Tag für die Stichwahl zum Präsidentenamt festzusetzen (taz, 1,2 / Mail & Guardian). In der Elfenbeinküste bahnt sich derweil eine kleine Sensation an: Die immer wieder verschobenen Wahlen könnten am letzten Oktoberwochenende tatsächlich stattfinden und friedlich verlaufen (IRIN). In Tansania will eine NGO 30.000 lokale WahlbeobachterInnen koordinieren: Wer meint, einen Betrug zu entdecken, soll eine SMS schicken (Freitag). In dem Hintergrundbericht geht es auch um die Software, die so etwas möglich macht.

In Burkina Faso haben sich die Getreideernten zwischen '66 und '02 etwa verdreifacht. Duncan Green wartet mit Details zu diesem unbeachteten "Farming Miracle" auf.

Nur die taz meldet die großen Überschwemmungen in Westafrika. Auch international tut sich in dieser Sache sehr wenig in den Medien (G-News engl.). Aljazeera hält einen kleinen Videobeitrag über Benin bereit.

Wer sich genauer über die Auseinandersetzungen um die Pressefreiheit (Protection of Information Bill; PDF) in Südafrika informieren möchte, kann dies auf der Website der right2know Kampagne tun.

Zehn lateinamerikanische Nachrichtenagenturen haben einen gemeinsamen Dachverband gegründet. Telepolis sieht dies als Fortsetzung eines Trends zu mehr Unabhängigkeit von den großen Medienkonzernen in den Industrieländern.

Deutschland: Die Bundesregierung hat eine Rohstoffstrategie (PDF) vorgelegt. Nach Meinung vieler KritikerInnen ist diese jedoch mit großen Schwächen behaftet. Deshalb haben 14 Umwelt-, Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisationen eine gemeinsame vorläufigen Stellungnahme mit „Anforderungen an eine zukunftsfähige Rohstoffstrategie“ (PDF) erarbeitet.

Zudem ist der alle vier Jahre erscheinende OECD-DAC-Bericht über die deutsche Entwicklungspolitik neu herausgekommen. Entwicklungspolitik Online hat die Details.

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