Donnerstag, 16. September 2010

Fundstücke LXXXVI

Wo Klimawandel und Wassermangel krude Wirklichkeit sind: "Durstiges Ägypten" titelt die junge welt und macht darauf aufmerksam, dass die Versorgung aller Einwohner "längst nicht mehr gewährleistet" ist. (Der Beitrag ist übrigens von Inter Press Service übernommen, einer Nachrichtenagentur mit Schwerpunkt Entwicklungsländer und Hintergrundberichte.)
Das nordafrikanische Land legt ein eigenes Atomprogramm auf - es sollen acht Reaktoren gebaut werden, von denen der erste in 2019 ans Netz gehen soll (Al Ahram weekly).

Laut IRIB will auch Kuwait vier Atomreaktoren bauen, die bis 2022 an Netz gehen sollen; hat tip Net News Global.

Im Iran nimmt eine private kurdische Nachrichtenagentur die Arbeit auf. Das meldet IRIB. Kurdpress soll auch einen englischen Dienst erhalten, der aber offensichtlich noch nicht online ist.

Indien tut was gegen Steuerhinterziehung bei Firmenübernahmen. Man darf gespannt sein, ob sich Delhi gegen die bertreffenden Unternehmen durchsetzt. FAZ.net weiß auch: "Offshore Finanzzentren wie "Mauritius, die Bermudas, Zypern und die Cayman-Inseln standen zwischen 2000 und 2007 [offiziell] für knapp 50 Prozent der Auslandsinvestitionen auf dem Subkontinent".

Goodluck Jonathan, der amtierende Präsident Nigerias will eine zweite Amtszeit. Seine Kandidatur hat er laut AFP bei Facebook bekannt gegeben....Auch wer Facebook selbst nicht nutzt, kann die Erklärung direkt einsehen.

Das Schweizerische Arbeiterhilfswerk hat die wirtschaftlichen Auswirkungen der WM für Südafrika bilanziert: "Statt des ursprünglich erwarteten Gewinns von 4,9 Milliarden Rand (700 Millionen Franken) resultierte (...) ein Netto-Verlust von mindestens 20 Milliarden Rand (2.8 Mia. Franken)." Hier der Link zur Studie mit hat tip an die Nachdenkseiten. (1 Euro = ca. 9 Rand)

Nach den allgemeinen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen von 2009 hieß es im MediaWatchBlog zu Afghanistan: "Wenn es nicht gelingt, die Truppen am Hindukusch deutlich aufzustocken, [ist] der 'Misserfolg' des Feldzuges jetzt endgültig besiegelt". Die Profis vom AAN (wo jeder im Team eine lokale Sprache beherrschen muss) haben nun eine Analyse des Urnengangs vorgelegt und mit einer finsteren Prognose für die anstehenden Kommunalwahlen versehen (Hervorhebung MediaWatch): "It finds evidence of massive ballot-stuffing, tally fraud and - as described for the first time - manipulation of the final results at the tally centre. The findings of the report suggest that this year candidates and local IEC staff will revert to the same tactics again, especially in insecure areas and where the contest is fierce."
Wie die Taliban die sozialen Beziehungen in Afghanistan an entscheidenden Stellen modernisieren, beschreibt die Asia Times.

Deutschland: Bärbel Dieckmann, die Präsidentin der deutschen Welthungerhilfe in der FR über das Recht auf Nahrung. Richtig ist der Verweis auf die zu niedrigen Einkommen der Hungernden (denn das Nahrungsmittelangebot ist ausreichend). Leider bleibt es ansonsten bei wolkigen Apellen an den "politischen Willen". Worte wie 'Landreformen', 'Landgrabbing', 'Eindämmung von Spekulation' oder 'Biosprit' fehlen ganz.

Das "Nord-Süd Denken" in der Entwicklungspolitik zu überwinden, fordert die Zeit in einem Kommentar. Erneut geht es um die neuen Geberländer, die die Wochenzeitung gerne eingebunden wüsste (z.B. Dreieckskooperationen).

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