Mittwoch, 18. August 2010

Fundstücke LXXXII

"The rich want a better world? Try paying fair wages and tax", schlägt der Guardian vor. (Leider keine Übersetzung im Freitag.)

AP behauptet, dass in Indien Weizen für 210 Mio. Menschen verottet, weil die Regierung  Bedenken hat, während der jetzigen Hausse Vorräte abzustoßen und gleichzeitig Schwierigkeiten mit der Lagerung auftreten. Gefunden beim Global Policy Forum. Das zentrale Argument der Verantwortlichen klingt aber (leider) sehr stichhaltig: "The government can absorb losses on food. The private sector cannot. They have no intention to keep prices down."

Chancen für traditionelle Anbaumethoden auf marginalen Standorten: Eine wunderschöne Reportage in Le Monde Diplomatique über landwirtschaftliche Erfolge in Burkina Faso mit traditionellen Anbaumethoden: Bäume und Kulturpflanzen werden zusammen genutzt.

Zwei Beiträge zu Kenia in den Foreign Affairs: "Fear and Loathing in Nairobi" und "Turning the Corner in Kenya" (Verfassungsreferendum).

Ibrahim Babangida ("IBB") macht Ernst und kandidiert für die nächste Präsidentschaftswahl in Nigeria (Next). Auch eine eigene Kampagnenwebsite hat der "Maradona der nigerianischen Politik" schon.

Sri Lanka beginnt mit Anhörungen zum Bürgerkrieg G-News dt. und Aljazeera.

Der Tagesspiegel schlägt vor, Pakistan "trotzdem" zu helfen. Der Text ist typisch für die verworrene Diskussion hierzulande, die stärker von Feindbildern und sogenannter Realpolitik bestimmt wird, als von dem schlichten Imperativ, dass Menschen sich bemühen sollten, Menschen zu helfen denen das Wasser buchstäblich bis zum Hals steht. Übrigens geht auch im Schatten der Katastrophe der Krieg "gegen den Terror" weiter.

Der Economist bietet eine Grafik, die die Entwicklung der weltweit größten Breitband-Internetprovider darstellt. Das Ergebnis kann zwar nicht (mehr) überraschen, lohnt aber dennoch einen Blick.
China und Indien holen auch sonst auf - laut Times of India auch im Bereich der plastischen Chirugie.
Indien: Über Slumbewohner, die wohlhabend geworden sind, es aber vorziehen, in ihrer Gegend wohnen zu bleiben und auf Innenausbau ihrer Behausungen setzen, berichtet die Times of India.

Maliki ist gescheitert, meint der Freitag. Die Sadristen, die in Bagdad die Rolle der Königmacher haben, willen allerdings auch nicht, dass Allawi den Irak regiert. Sie favorisieren Ibrahim al-Dschafari.

Israel kauft 20 US-Stealth Bomber im Wert von 2,75 Mrd. US-Dollar. Das meldet Xinhua (und ansonsten scheinbar niemand...)

Eine bemerkenswerte Abrechnung mit dem (jüngsten) Irak-Krieg findet sich im Time-Magazin. Bemerkenswert deshalb, weil der Autor, Joe Klein, zugibt, dass sein (teils auch publizistisch) mangelnder Abstand zu der Intervention ein Fehler war. Hat tip Paul Krugman.

Das Massaker an einem Ärzteteam in Afghanistan hat nach Meinung der Zeit eine Sicherheitsdebatte entfacht. In einem Kommentar betont die Wochenzeitung, dass eine Zusammenarbeit mit dem Militär jedoch weder den Helfern noch den Soldaten nutzt. Nur die Neutralität biete Schutz.

Ein Reqiem auf die deutsche Industrie ist bei der Financial Times Deutschland zu finden, weil strategische Mineralien selten werden. Ganz schrecklich finden alle, dass viele seltende Erden (fast ausschließlich) in China lagern.

Arbeits- und Lebensbedingungen auf See; nachzulesen im Freitag.

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