Freitag, 9. Juli 2010

Fundstücke LXXVII

Einige wirklich lesenswerte Überlegungen zur angeblichen Annäherung zwischen der Türkei und dem Iran und der türkischen Entfremdung vom Westen stellt die Asia Times an.
Zum direkten Vergleich mit der konventionellen Weisheit lohnt ein Blick auf einen aktuellen Beitrag im Project Syndicate (in dt. Übersetzung) zum gleichen Thema.

Ein post-NATO-Szenario einer afghanisch-pakistanischen Entente sieht der Freitag in Afghanistan heraufziehen.

Das Gesetz zur Landreform in Venezuela wurde überarbeitet und gestärkt (Z-Net).
Das lateinamerikansiche Land verstaatlicht aktuell außerdem elf US-amerikanische Ölplattformen. (G-News engl.). Dem Schritt war ein Streit über den Preis des geförderten Öls vorausgegangen, worauf die Ölgesellschaften die Förderung eingestellt hatten.
Von den UN kommt Lob für das Erreichen der UN-Millennium-Entwicklungsziele (amerika21).

El Baradei wird eigentlich als Präsidentschaftskandidat bei den nächsten Wahlen in Ägypten gehandelt. Nun kämpft er für die Achtung der Menschenrechte. Al Ahram weekly hat die Details und auch die Neue Zürcher hat sich des Themas angenommen.
Ägyptische Opposition will zudem eine Revision der Wählerlisten.

Ein weiterer Sieg Indiens an der Biopiraterie-Front - diesmal gegen China. Die Asia Times hat mehr dazu.
Broccoli-Diebe macht die WoZ aus und fordert "Auf nach München" (zum Europäischen Patentamt).

Es gibt eine neue UN-Frauenorganisation (G-News dt.). UN-Women soll eine Organisatione sein, die "die Strukturen der vier bestehenden Gleichstellungsgremien miteinander verbindet. Unter dem Dach der Vereinten Nationen gibt es bereits den UN-Frauenentwicklungsfonds (UNIFEM), das Büro des Sonderberaters für Gleichstellungsfragen, die zum ECOSOC gehörige UN-Abteilung zur Frauenförderung sowie das Internationale Forschungs- und Ausbildungsinstitut zur Förderung von Frauen (INSTRAW)." (junge welt)

170.000 Menschen werden in Europa unter sklavenähnlichen Bedingungen gehalten. Diese Malaise wird durch die brutale europäische Migrationspolitik mitverursacht. Sie macht es möglich, Menschen in der Illegalität zu knechten. Denn den Betroffenen droht die Abschiebung, sollten sie es wagen, sich an die Behörden zu wenden.

Dazu passen zwei Nachrichten aus Österreich, wo sich abzeichnet, dass künftig nicht nur die MigrantInnen selbst, sondern auch Menschen, die deren Menschenrechte verteidigen, strafrechtlich verfolgt werden: Zuerst wird die Fussballmannschaft "sans papiers" beim Training überrascht und festgenommen und danach die Rechtsberatung angezeigt (Standard). Denn seit Anfang 2010 sieht das österreichische Fremdenpolizeigesetz Strafen von bis zu 15.000 Euro oder sechs Wochen Ersatzhaft nicht nur für "rechtswidrige Einreise und rechtswidrigen Aufenthalt" sondern auch für dessen "Förderung" vor. Damit sind letztlich auch die rechtlichen Vorraussetzungen für Razzien in den Beratungsstellen vorhanden. Hat tip für den Hinweis geht an Mauren.
P.S.: Auch in der BRD ist "Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt" strafbar - nur ist die Auslegung hierzulande (noch?) nicht ganz so rigide.

"Mehr Soldaten werden sterben", Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg setzt seine Springer-Kampagne in FR und FAZ fort. Hat tip geht an die Nachdenkseiten

Die bisherigen Konzepte zum Geo-Engineering sind gescheitert, meint telepolis.
Doch lassen wir uns die gute Stimmung durch die Klimakatastophe nicht vermiesen und sehen und bestaunen wir statt dessen lieber die indische original "Mega Wall Of Death" (Eintritt umgerechnet 25 Eurocent).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen