Sonntag, 23. Mai 2010

Chance für Entwicklungsländer?

Als Chance für "die" Entwicklungsländer sieht ein DIE-Gastkommentator in der Zeit die "Eurokrise". Das kann man so darstellen. Aber ob "die" Entwwicklungsländer sich wirklich als "bemerkenswert widerstandsfähig erwiesen" haben, "auch weil viele von ihnen die in den guten Jahren gewonnenen finanziellen Spielräume für antizyklische Politiken nutzen konnten" ist höchst fraglich. Da war der Blick wohl eher auf die BRICs und einige weitere Schwellenländer gerichtet. Auch der folgende Abschnitt verrät eine auf wirtschaftlich erfolgreichere Länder verengte Sichtweise:
Es zeichnet sich also kein Bedrohungsszenario für die Entwicklungsländer ab, da außerhalb der OECD nur wenige Länder überschuldet sind oder von Kapitalabflüssen bedroht werden. Die krisenbedingt niedrigen Zinsen in der OECD-Welt werden vielmehr dazu beitragen, dass das vagabundierende Kapital der Finanzmärkte in die Schwellenländer fließt und dort die Aktien- und Immobilienpreise nach oben treibt.
Andere Stimmen weisen dagegen darauf hin, dass die Einnahmen vieler Länder mit niedrigem Einkommen gesunken sind und die Schuldenspirale sich gerade wieder anfängt zu drehen. Auch eine aktuelle Weltkarte des Internationalen Währungsfonds beeindruckt. Auf ihr sind alle Staaten verzeichnet, die dem Fond derzeit Geld schulden.
Zur Frage von Kapitalabflüssen lohnt sich ein Blick in den Blog des Netzwerkes Steuergerechtigkeit....

Längst nicht immer hilft eine ausschließlich an offiziellen Daten ausgerichtete Wissenschaft, die Welt besser zu verstehen. Die Summen, die über die letzten Jahrzehnte (illegal) allein aus bitterarmen afrikanischen Ländern abgeflossen sind, sind kaum vorstellbar.

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