Montag, 14. September 2009

Leider wohl keine Räuberpistole

Es klänge wie eine Räuberpistole, wenn die Details nicht so verdammt gut zusammenpassen würden: Bereits vor einigen Wochen fiel der Spiegelfechter mit berechtigten Zweifeln an den widersprüchlichen offiziellen Darstellungen zur angeblichen Entführung der Artic Sea bis vor die Kapverdischen Inseln positiv auf.

Nun, nach Netanjahus Blitzbesuch in Moskau wird ein Schuh draus, behaupten verschiedene Blätter (FAZ, FTD, Asia Times). Angeblich soll der israelische Geheimdienst Mossad verhindert haben, dass Russland ein Raketenabwehrsystem an den Iran liefert. Und Netanjahu musste den Russen am 7. September die Aktion jetzt wohl erläutern. Bestimmt hat er seinen gesprächspartnern auch an's Herz gelegt, eine derartige Aufrüstung an ihrer südwestlichen Flanke in Zukunft zu unterbinden. Moskau hat natürlich dementiert.

Warum sich der Mediawatchblog um derlei Latrinengerüchte kümmert? Nun, wenn die Geschichte stimmt, wäre sie ein untrügliches Indiz dafür, dass "Israel die militärische Option nicht aufgegeben hat" wie die FAZ nur allzu treffend bemerkt. Das Blatt meldet zudem, dass der Deal über die S-300 (NATO-Bezeichnung SA-12 Gladiator/Giant) schon 2006 abgeschlossen wurde. Hier noch der Nachrichtenüberblick.

Zuzutrauen ist es den Spezialisten vom Mossad durchaus. Der Dienst hat sich im Lauf der Jahrzehnte durch eine Reihe spektakulärer Aktionen einen besonderen Nimbus erarbeitet.

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