Sonntag, 2. August 2009

Sanktionen wegen eines Privatisierungsprogramms?

Während in den USA darüber beraten wird, den Iran mit Sanktionen im "Energiesektor" zu belegen, investiert China dort bis zu drei Milliarden US-Dollar für den Ausbau zweier Raffinerien.

Diese so unterschiedlichen Ankündigen erfolgten beide, nachdem Teheran Ende Juli 2009 angekündigt hat, seine petrochemische Industrie vollstäng zu privatisieren. Leider ist nicht vollständig zu klären, ob hier ein Zusammenhang besteht - es ist aber zu vermuten. Denn schon Mitte 2008 erschien ein - auch sonst sehr lesenswerter - Aufsatz von Michel Chossudovsky mit dem schönen Titel "War or Privatization". Darin hieß es:
Rather than being applauded by Washington as a move in the right direction, Tehran's privatization program coincides with the launching (May 2008) of a far-reaching resolution in the US Congress (H.CON. RES 362), calling for the imposition of Worldwide financial sanctions directed against Iran:

"[H. CON. RES. 362] urges the President, in the strongest of terms, to immediately use his existing authority to impose sanctions on the Central Bank of Iran, ... international banks which continue to conduct financial transactions with proscribed Iranian banks; ... energy companies that have invested $20,000,000 or more in the Iranian petroleum or natural gas sector in any given year since the enactment of the Iran Sanctions Act of 1996; and all companies which continue to do business with Iran's Islamic Revolutionary Guard Corps." (emphasis added)
(Eine deutsche Version des Aufsatzes von Chossudovsky ist am 21. Juli 2008 in der jungen welt erschienen, heute aber nur noch InhaberInnen eines Online-Abos zugänglich.) Die Chinesen sind übrigens nicht die einzigen, denen die US-Interessen bei ihren Geschäften im Wege stehen. Auch hierzulande macht man klammheimlich beste Geschäfte mit der Islamischen Republik (2).

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