Donnerstag, 28. Mai 2009

No G2

Keine sogenannte "G2" wünscht die VR China. Das geht aus einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen hervor. In der Asia Times Online zum Beispiel werden Befürchtungen geäußert, dass der Westen China damit in eine Rolle drängen wolle, die das Land nicht übernehmen kann. Weiter heißt es da:
Even if a G-2 became a reality, it could never replace the power, function and authority of the UN as the sole international organization recognized by the majority of states in the world.
German.China.Org.CN kommt in Bezug auf die wirtschaftliche Lage zu einem ähnlichen Schluss:
Viele denken nun, die Volksrepublik könnte die Billionenlöcher, welche vom Westen geschaffen wurden, stopfen. Man darf jedoch nicht vergessen, dass China als ein Entwicklungsland selber Opfer der westlichen Misswirtschaft geworden ist und versucht, seiner eigenen Problemen Herr zu werden.
Die chinesische Ablehnung einer "G2" ist auch schon auf hoher diplomatischer Ebene öffentlich verkündet worden. Xinhua meldete kürzlich:
Chinese Premier Wen Jiabao on Wednesday dismissed as groundless the view that China and the United States -- or the so-called Group of Two (G2) -- will monopolize world affairs in the future. "(...) I think that view is baseless and wrong," Wen told reporters at the end of a China-EU summit.
Dennoch scheint die Idee viele zu Spekulationen zu veranlassen. So hofft zum Beispiel die Frankfurter Rundschau, dass die neue Bedeutung Pekings einen positiven Einfluss auf die globale ökonomische Governance Struktur hat:
In einem Punkt aber ist sich die G2 einig: Beide wollen die internationalen Finanzmärkte stärker regulieren. "Dass Amerika und China mit im Boot sind, macht es viel wahrscheinlicher, dass es eine internationale Aufsicht geben wird", sagt Kenneth Rogoff, der frühere Chefökonom des IWF. Er ist sicher, "dass wir in vier oder fünf Jahren eine globale Finanzregulierung haben werden".
Die Financial Times Deutschland formuliert europäische Phantomschmerzen angesichts dieses Konzeptes:
Amerika und China brauchen einander wie nie zuvor. Europa muss schauen, dass es nicht an den Rand gedrängt wird. Wenn die Europäer ihr Gewicht nicht bündeln, wird es ihnen wie den Briten ergehen.
Und auch einige Klima-Fachleute haben die Idee aufgegriffen, denn zusammen verursachen die beiden Länder immerhin 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Bei Respond to Climate Change etwa wird geträumt:
The latest news from the political debate on climate change says that the United States are trying to embark China as first partner on this global boat that has to reach the island of a new global agreement on CO2 emissions reduction.

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