Mittwoch, 25. Februar 2009

Wetten auf den Staatsbankrott

Die Zocker an den Finanzmärkten machen - aus ihrer Sicht - das Beste aus der Krise: Sie wetten auf den Bankrott ganzer Staaten. Meßbar ist das nach einem Bericht von welt online an der Nachfrage nach Ausfallversicherungen für Staatsanleihen (Credit Default Swaps - CDS) . "Osteuropa und Südamerika stehen unter besonderer Beobachtung. Aber selbst Deutschland gilt bei den Zockern als gefährdet", so welt online.

"CDS sind Kreditderivate, die Investoren nutzen, um sich abzusichern oder aber damit zu spekulieren", klärt welt online auf. "Sie gelten als ein Seismograf für Insolvenzrisiken. Je höher die Prämie, als desto unsicherer wird die Finanzlage eines Schuldners eingeschätzt."

Als Ländern mit den höchsten Risiken eines Staatsbankrotts gelten demnach Argentinien, Venezuela, Kasachstan, Island, Russland, Bulgarien, Indonesien, Ägypten, Vietnam, Libanon, die Türkei und Südafrika.

Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua sieht Osteuropa als "Auge des zweiten Finanzsturms":
In 2007, Eastern Europe's emerging markets attracted the most foreign investment, replacing Asia. During the year, 365 billion U.S. dollars out of a total of 780 billion dollars of global investment in emerging markets went to Eastern Europe, most of which was used in purchasing such financial products as bank bonds.
Da westliche Investoren ihr Kapital jetzt aus Osteuropa abziehen, geraten die Ökonomien in Schieflage. Xinhua:
It is estimated that last year, all Eastern European countries' foreign debts exceeded 50 percent of their GDP, a far cry from other emerging markets.
(Klaus Boldt)

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