Donnerstag, 26. Februar 2009

Afghanistan: Ein Drittel der Hilfen versickert

Afghanistan gehört zu den Ländern, die von der Gebergemeinschaft massiv mit Geld eingedeckt werden, um im Wettbewerb mit dem islamischen Fundamentalismus zu punkten. Im Juni 2008 hatten die westlichen Industrieländer auf der Geberkonferenz in Paris rund 21 Milliarden US-Dollar (etwa 16,4 Mrd. Euro) zugesagt. Davon seien bisher 14 Mrd. Dollar nach Afghanistan geflossen, berichtete die französische Wochenzeitung "Le Canard enchainé". Nach der Buchführung der NATO sei jedoch "ein Drittel auf dem Weg verloren" gegangen, enthüllt das Blatt.

Die Quelle, auf die sich "Le Canard enchainé" beruft, gehört offenbar zu den Analysten des französischen Geheimdienstes. Wohin das Geld verschwunden ist, bleibt in dem Bericht offen.

Deutschland hatte auf der Pariser Geberkonferenz bis zm Jahr 2010 rund 420 Millionen Euro zugesagt. Das Problem der Korruption, das sich bis in höchste Kreise der afghanischen Regierung zieht, ist bekannt. Die US-Regierung hatte bereits beklagt, dass viele der nach Afghanistan gelieferten Handfeuerwaffen und Granatwerfer nicht bei der Armee ankommen, sondern im Land versickern. (Klaus Boldt)

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