Sonntag, 21. September 2008

Die MEND bleibt ein echtes Problem

Immerhin hat sie es diese Woche wieder einmal geschafft: Durch Angriffe auf Ölpipelines und Förderanlagen hat die “Bewegung zur Emanzipation des Nigerdeltas” (Movement for the Emancipation of the Niger Delta, MEND) ihren Teil zu einem - sicher kurzfristigen - Anstieg des Ölpreises auf 100 US-Dollar beigetragen. So lautet zumindest die Einschätzung der Financial Times Deutschland.

Über die Vorgänge in Westafrika berichteten direkt Aljazeera (1), (2)IRIN (nur hier ist von zivilen Opfern und Flüchtlingen die Rede) und (mit strategischer Ausrichtung) der Economist.  Jetzt droht eine Strafaktion des nigerianischen Militärs und prompt reagieren die Rebellen mit einem einseitigen Waffenstillstandsangebot. Das berichtet wiederum Aljazeera und beziffert die Produktionsverluste des holländisch-britischen Ölmultis Shell auf immerhin mindestens 600.000 Barrels pro Tag. Das entspricht in etwa der Menge (500.000 bpd, Handelsblatt), um die die OPEC die Fördermenge gerade gekürzt hat, weil die sich abzeichnende Weltwirtschaftskrise jetzt auch den Ölverbrauch mindert.

Interessant ist übrigens, dass die MEND offensichtlich über einen guten PR-Officer mit einer Vorliebe für Rot verfügt, der genau kontrolliert, was für Fotos von den Rebellen gemacht werden (dürfen). Negatives ist nicht dabei: Im wesentlichen kriegen wir korrekt (1, IRIN, von 2004) oder ethnoschic (2, 3, 4 besonders aber 5, alle Aljazeera und 6, Economist) gekleidete, gut aussehende und genährte junge Männer auf Schnellbooten und sonst gar nichts zu sehen…..

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